Geschichte der Altenkirchener Schützengesellschaft
Am 18. September 1845 erreichte die Königliche hochlöbliche Regierung, Abteilung des Kämmerers in Coblenz ein Schreiben:
Der Kreis-Sekretär Schubert der Verwaltung des Landratsamtes teilte darin eben genannter Regierung mit, dass in der Kreisstadt Altenkirchen „eine Anzahl“ von Einwohnern zusammengetreten sei, die sich in einem Verein dem Schützentum widmen wollen. Der Herr Schubert selbst schon wünschte in diesem Schreiben den Gründern alles Gute, da sie vielleicht „auch unter anderem dazu geeignet sein dürfte, nicht allein den vermißten Gemeinsinn unter dem Volke zu wecken, sondern auch dem bisher nicht ganz angenehmen geselligen Leben eine andere Richtung zu geben.“
Innerhalb von 5 Tagen erhielt Herr Schubert (man beachte: 5 Tage!!! Gute, alte Beamtenzeit…) eine Antwort aus Coblenz. Der Gründung einer Gesellschaft sprach nichts entgegen. Somit war die Altenkirchener Schützengesellschaft aus der Taufe gehoben. Doch wie waren die Einwohner auf die Idee gekommen, solch einen Verein… pardon, eine Gesellschaft zu gründen?
Schon viel, viel vorher hatte es in Altenkirchen eine Schuetzenbruderschaft gegeben. Hiervon ist in alten Ueberlieferungen die Rede. 1314 erhielt Altenkirchen die Stadtrechte. Die Stadt wurde mit einer Mauer umgeben und so musste die Bevölkerung den Wach- und Schiessdienst versehen. Aus dieser „Bürgerwehr“ bildete sich schließlich eine Schützenbruderschaft. Man tauschte die Armbrust gegen den Vorderlader.
Aus dem 15. Jahrhundert ist uns das Bestehen dieser Bruderschaft überliefert.
Und selbst zu dieser Zeit schoß man an einem bestimmen Tag im Jahr – damals war es der Gründungstag – einen Vogel von der Stange. Handelte es sich damals noch um einen silbernen Papagei, so ist es heute ein stattlicher „Königsvogel“, der am ersten Wochenende im Juli von unseren Königsanwaertern von „der Stange“ geholt werden soll. Die neu gegründete Gesellschaft feierte 1846, am 23. und 24. August, ihr 1. Schützenfest.
21 Jahre später wurde sogar König Wilhelm I. von Preussen durch einen Repräsentanten vor Ort Schützenkönig unserer Gesellschaft. Von ihm erhielten wir eine goldene Kette, die lange Jahre die Königskette unserer Könige war.
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